Abends haben wir den Vorsatz gefasst, dass, wenn wir schon die Räder den Wanderweg rauf schleppen müssen, dies wenigstens nicht in der größten Mittagshitze zu tun. Wir sind also mit der Sonne aufgestanden und Leon ist nur kurz ins Meer gehüpft und sich den Sonnenaufgang auch nochmal aus der fast spiegelglatten Adria heraus anzuschauen. Wir haben tatsächlich relativ schnell gefrühstückt und zusammengepackt. Während wir zusammenpackten, sind zwei Angler an den Strand gekommen. Eine halbe Stunde später kamen sie wieder vorbei. Trotz recht professioneller Ausstattung waren sie nicht erfolgreicher, als wir es am Tag zuvor gewesen sind.
Während Malte sein Zeug alleine hoch schaffen wollte, haben Johannes und Leon die Strategie des Vortages angewandt und die Räder gemeinsam nach oben geschoben. Am Ende machte die Strategie keinen Unterschied. Wir haben so geschwitzt, dass der Schweiß nur so an uns herunter rann. Aber bekanntlich war am Ende des Wanderwegs der Anstieg noch nicht zu Ende. Die nächsten anderthalb Kilometer haben wir jedoch größtenteils auf dem Rad zurückgelegt. Oben im Restaurant haben wir, im Eingang, eine kleine Schweißpfütze zurückgelassen und uns anschließend einen Kaffee bestellt. Im gleichen Zuge haben wir auch die nun leeren Flaschen, die wir uns am Vortag geborgt hatten, zurückgegeben.
Selbst nach der kleinen Pause fühlten wir uns weiterhin, als hätten wir schon 50km zurückgelegt gehabt. Trotzdem haben wir uns auf die Räder gesetzt und sind die letzten paar Meter des Anstiegs raufgestrampelt. Danach ging es erst einmal für gute 15km, entlang der Steilküste mit wie so oft atemberaubenden Ausblicken, bergab.
Leider haben wir nicht rechtzeitig zu unserem bitter notwendigen Mittagsstopp einen Strand gefunden. Dafür eine Pekara, wo wir uns natürlich einen Burek holten. Recht unromantisch haben wir kurz auf einem Parkplatz pausiert und gegessen. Es sollte so oder so nicht unsere letzte Pause sein. Schon kurze Zeit später haben wir uns in einem Park direkt am Meer hingesetzt und uns vom Essen ausgeruht. Später haben wir sogar noch einen Stopp in Rijeka eingelegt und ein paar kleinere Besorgungen zu machen. So richtig gefallen uns die Städte mittlerweile nicht mehr, also beließen wir es bei einem kurzen Stopp. Nun sollte es nur noch über zwei Anstiege gehen.
Die Strecke zum Campingplatz führte uns entlang der Küstenstraße. Wenn grade keine Campingplätze oder Touriorte, die zugegebenermaßen häufig auch ganz nett aussehen, die Küste säumen, wurden diese durch große Industrieanlagen ersetzt. Im Licht des Sonnenuntergangs war es uns aber eigentlich egal was unten an der Küste passierte.
Wir haben uns einen Campingplatz in der Nähe von Rijeka rausgesucht, auf dem wir übernachten wollten. Auf dem Weg dorthin haben wir noch ein paar Kräuter fürs Abendessen eingesammelt. Auf dem Campingplatz angekommen, gab es sogar genug Bäume, um alle Hängematten aufzuhängen.
Auf der anderen Seite der Bucht konnten wir ein riesiges Gewitter sehen. Wir hatten Sorge, dass es in der Nacht zu uns rüber ziehen könnte und haben deswegen unsere Tarps aufgespannt. Mit den Tarps über den eng zusammen hängenden Hängematten haben wir uns ein richtig kuscheliges Camp hergerichtet.
Zum Abendessen gab es Nudeln mit frischem Salbei, einer Zwiebel – scharf angebraten – und einer Menge Knoblauch. Köstlich!
Nach dem Essen haben wir noch kurz geduscht – der eigentliche Grund für unsere Entscheidung das erste Mal auf einem Campingplatz zu bleiben – und sind in unsere Matten gefallen. Es war so warm, dass wir unsere Schlafsäcke fast nicht mehr benötigten.
Mit 80 km/h den Berg herunter rasen und dabei ein Filmchen drehen mag für Euch, oder besser für Leon, einen großen Reiz haben! Für den liebenden Betrachter ist das leider totaler Stress, insbesondere, wenn dann auch noch der Schwenk weg von der Straße zum Meer kommt. Passt auf Euch auf!!
Sieht schneller aus als es ist 😘
Wir passen auf!