Malte wachte gegen 7:30 Uhr in Vhrnika auf, musste aber noch ein paar Aufgaben vom Vortag erledigen. Nachdem Wäsche gewaschen, die Unterkunft wieder sauber und ein Gästebucheintrag verfasst war, kam Bojan noch auf einen Kaffe vorbei. Eigentlich wollte Malte direkt weiter nach Triest, aber Bojan konnte ihm noch die Geschichte von Vhrnika im Zusammenhang mit seiner Familie erklären. Besonders die Erzählung über seine Heimatstadt Vhrnika war interessant, da Bojan Dokumente und viele Fotos seiner Verwandten über die Zeit hinweg gesammelt hatte. Darunter den Kriegsgefangenenausweis seines Vaters und Dokumente aus der Zeit der Besatzung durch Italien.
Viel später als geplant ging die Reise für Malte dann endlich weiter in Richtung Triest los. Leider in kompletter Regenmontur. Der Himmel klarte jedoch schnell auf und die Route, welche zuerst dem Jakobsweg folgte war sehr schön. Über kleinere Umwege konnten auf dem Weg zwei Sehenswürdigkeiten besucht werden. Die erste war eine Grotte, durch die man in einem Zug fahren konnte. Die zweite war eine Burg, welche in den Fels eingebettet war.
Nachdem Malte die Grotte in Postonia – Planina besichtigt hatte, wollte er kurz halt machen um mit Aussicht auf die Burg einen Kaffe zu trinken. Zuerst war er sich unsicher, aber er irrte sich nicht. Zufälligerweise war auch die Radreisende die wir schon in Österreich getroffen hatten gerade dabei sich die Burg anzuschauen. Thea hatte die Tour über einen anderen Weg zurückgelegt, und hatte sich am örtlichen Campingplatz niedergelassen. Es wurde verabredet, sich zusammen mit Leon und Johannes am nächsten Tag noch einmal in Triest zu treffen.
Es ging weiter über ein paar steile Berge, vorbei an Pferdekoppeln und Kuhweiden. Spät am Abend gab es für Malte dann noch Ramen mit transportgeschädigten Eiern. Gekocht wurde am Vespertisch einer geschlossenen Tankstelle in Lokev. Da in der Nacht heftige Regenschauer angesagt waren, musste alles noch schnell regensicher aufgebaut werden. Die nahegelegenen Ansammlung von Bäumen war gut genug um eine Hängematte aufzuhängen. Die Nacht war angenehm und mit dem Gedanken sich am nächsten Morgen nur noch den Berg nach Triest herunter rollen lassen zu müssen, schlief Malte ein.
Am selben Tag sind Leon und Johanns um 9 Uhr aus den Federn gekommen. Sie haben geduscht, gefrühstückt und waren dann pünktlich um 11:00 Uhr zum 10:00 Uhr-Checkout. Auf der Suche nach einer Hose für Leon wurden sie nicht fündig. Stattdessen kaufte sich Leon Adiletten und beide gaben noch ihre alten Regenjacken in die Post nach Hause.
Auf dem Weg raus aus Ljubljana haben sie dann ein Stopp beim Hofer (Aldi), beim Merkur (Baumarkt) und Harvis (Sportbekleidung) gemacht. Johannes Gepäckträger musste repariert werden. Die Aluminium Streben haben etwas Abrieb und wir ummantelten die angefressenen Streben mit PVC Rohren und Kabelbindern. Leon hat im Harvis endlich eine neue Hose gefunden und Wegproviant haben sie im Hofer auch mehr als genug gefunden.
Sie begaben sich schließlich bei Nieselregen auf die Landstraße nach Vhrnika. Sie bekamen so die Möglichkeit die Jacken gleich zu testen. Es blieb aber bei einem Beta oder sogar Alpha Test, wirklich stark regnete es nicht.
Nachdem sie sich bei einer Bäckerei (Slowenisch: Pekarna) ausgiebig gestärkt hatten, bekamen sie kurzerhand noch einiges an Gebäck geschenkt! Slowenien überrascht immer wieder mit seinen freundlichen Menschen.
Nach 20 km konnten sie endlich von der Landstraße auf eine schönere Strecke abbiegen. Im Wald trafen sie zwei Hundebesitzer*innen, deren Hunde über die Wiese tollten. Als sie ihre Jacken auszogen, da der nächste Berg schon auf sie wartete, sprach uns der Halter vom schwarzen Labrador an, ob wir nicht bei ihm übernachten wollten. Sebastijan hat seiner Frau versprochen, heute würden sie etwas Verrücktes machen und so bekamen wir eine tolle Möglichkeit, mal wieder bei sehr netten Menschen zu übernachten.
Nach einer warmen Dusche verbrachten wir den Abend bei der Familie Turk mit Cevapcici und slowenischen Rum. Nala, die schwarze Labradorhündin, wurde von Johannes ausgiebig geknuddelt und kam auch auf ihre Kosten.
Wir haben viel geplaudert und noch ein paar Tipps zu möglichen Zwischenstopps eingeholt. Recht spät ging es erst für Johannes und schließlich auch für Leon ins Bett. Die Nacht sollte zu kurz werden um sich richtig vom Wochenende zu erholen.
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