Morgens sind wir mehr schlecht als recht aus dem Bett gekommen und haben lange rumgetüddelt. Johannes hat Kaffee gekocht, während Leon noch seine Sachen sortiert hat, um zu entscheiden, was er für die weitere Tour noch benötigen wird. Außerdem benötigte sein T-Shirt ein bisschen Pflege und musste an etwa zehn Stellen genäht werden. Dies ist anscheinend bekanntes Problem bei T-Shirts von Icebraker. Malte und Johannes haben die Zeit genutzt, sind zur Pekara gelaufen und haben auf dem Weg noch bessere Kartons für den Versand, des nun überflüssigen Gepäcks, gefunden. Gegen Zwölf kam die Reinigungskraft das erste Mal vorbei und gewährte uns weitere 20 Minuten, um fertig zu werden. Das schafften wir dann auch!
Wir sind also in das nächstbeste Kaffee gegangen um einen Cappuccino zu trinken und Berichte zu schreiben. Dort angekommen fiel uns auf, dass samstags die Poststellen schon um 13:00 Uhr zumachen. Malte und Johannes sind also sofort los und haben selbst den Cappuccino nicht mehr abgewartet, nur um unser Zeug auf den Weg zu bringen. Wir sind in der Post etwa Zwölf Kilogramm und 50 Euro losgeworden.
Anschließend saßen wir noch so lange im Café, dass wir das erste Mal tatsächlich gebeten wurden zu gehen. Wir schafften es zehn Meter auf die nächste Mauer und verbrachten dort eine weitere Stunde. Heute war Tag das Getippe auf dem Handy noch aufwändiger als sonst. Es mussten schließlich Flüge von Tirana – wir hatten uns endlich entschlossen – nach Deutschland preislich verglichen und gebucht werden. Für die Etappe von Wien nach Belgrad, die Leon Ende Juli mit seiner Freundin Johanna fahren wird, musste außerdem ein Zelt rausgesucht werden. Um 16:00 Uhr schafften wir es endlich auf die Räder. Jedoch schafften wir es nicht weit… Nach dem ersten Berg und einigen sehr nervigen Bodenwellen zur Reduzierung der Geschwindigkeit des Autoverkehrs mussten wir eine Pause einlegen. Die untere Verankerung der Taschen von Johannes lösten sich ständig. Wir vermuten, dies ist auf die geringere Belastung seines Gepäcks zurückzuführen. Während Malte und Johannes versucht haben die Taschen anders einzustellen, hat sich Leon nochmal hingelegt und die Augen zugemacht.
Nachdem wir den Stadtverkehr hinter uns gelassen hatten, sind wir an der Küste gefahren. Wir kamen an dem Imbiss vorbei, der uns bei der Ankunft in Split, vor dem Bauhaus, empfohlen wurde. Wir entschlossen uns eine Kleinigkeit zu holen und uns dafür das Kochen am Abend zu sparen. Es war günstig und sehr lecker! Wir wollten auch nicht weiter an der Küste entlang fahren. Die Straße ist einfach zu befahren und es macht keinen Spaß ständig knapp von Bussen und LKW überholt zu werden. Wir sind also landeinwärts gefahren. Landeinwärts bedeutet nahezu immer, dass es geht bergauf geht. Die Steigung nahmen wir gerne in Kauf. Wir machten lediglich halt, um die Route von Komoot zu reparieren und um köstliche Maulbeeren mit perfektem Reifegrad zu pflücken.
Ganz oben auf dem Berg fanden wir, in der Nähe der Straße, einen kleinen Wald mit perfekt positionierten Bäumen. Der Wald grenzte an ein Haus, bei dem wir fragten, ob es ok sei, dass wir dort für die Nacht bleiben. Es war überhaupt kein Problem. Es wirkte sogar eher so, dass sie sich wunderten, warum wir überhaupt fragen würden. Damit hatten wir an diesem Tag nur etwa fünf Minuten gebraucht. um einen sehr guten Schlafplatz zu finden. Das einzige, was uns ein wenig nervte, war die Nähe zur Straße.
Nach dem Aufbau unseres Camps haben wir uns gemeinschaftlich zwischen unsere Hängematten auf ein paar abgesägte Baumstämme gehockt und uns bei Musik an die besondersten Situationen unserer Reise erinnert.
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