Wir erwachten auf dem Campingplatz auf dem wir gestern Abend eingeschlafen sind. Wer hätte das gedacht? Die ersten Sonnenstrahlen waren bereits so heiß, dass wir uns sehr schnell unter unseren Tarps hervorbewegten.
Zum Frühstück gab es Haferflocken, wie fast immer, diesmal jedoch mit Kirschen, die Johannes und Malte Tags zuvor in Herzigowina geflückt hatten. Obwohl wir uns vorgenommen hatten, heute etwas schneller zu frühstücken, hat es doch wieder die üblichen eineinhalb Stunden gebraucht. Schneller geht es anscheinend nicht. Der Aufbau, das Schnippeln, das Spülen, der Abwasch. All das benötigt deutlich mehr Zeit, als man es in einer Wohnung erledigen kann.
Während wir frühstückten konnten wir uns das treiben auf dem Campingplatz anschauen. Für uns besonders amüsant war dabei eine Unterhaltung zweier Paare über ihre Campingausrüstung direkt gegenüber. Besonders “der Hopper” hatte es einem der beiden sehr angetan. Wir haben nicht verstanden, warum man sich sowas in deren Situation zulegen sollte.
Nach dem Kochen haben wir noch eine Handwäsche gemacht, um die Klamotten der letzten Tage zu waschen. Es kam, wie es kommen musste. Wir bekamen langsam Stress die Fähre um 11:00 Uhr zu erwischen. Wir haben jedoch schließlich pünktlich genug an, um uns relativ entspannt die Tickets für die Fähre zu besorgen. Die Fahrt war unspektakulär und wurde gekrönt von einem völlig überteuerten Kaffee.
Angekommen auf der Halbinsel haben wir als erstes den Einkauf für die nächsten Tage getätigt.
Da die Insel im Kern aus zwei Gebirgszügen besteht ging es nach dem Einkauf erst einmal steil bergauf. Wir sind vom Meeresspiegel aus 400 Meter bergauf gefahren und wurden mit einem tollen Blick über die Adria belohnt.
Nach einer kurzen Pause ging es wieder bergab und wurden dabei von dem unguten Gefühl begleitet, jeden Meter, den wir nun Berg abfahren würden, auch wieder hinauf fahren zu müssen. Es kam etwa wie erwartet, jedoch dann doch nicht ganz so schlimm, denn zu unserem Glück konnten wir den zweiten Gebirgszug durch einen Tunnel abkürzen.
Nach dem Tunnel durften wir, mit der Felswand zu unserer linken und dem Steilhang rechts, weiter Höhenmeter vernichten, während wir nun auf das Meer der anderen Seite der Insel schauen konnten.
Wieder auf der Höhe des Meeresspiegels angekommen, befanden wir uns in einem kleinen Dorf mit Marina und einigen Restaurants. Aufgrund der Hitze entschieden wir uns dazu, uns erst einmal in den Schatten zu setzen und erst weiter zu fahren, wenn die Hitze sich etwas gelegt hatte.
Anfänglich waren wir von dem Gastroangebot jedoch nicht überzeugt und überlegten schon weiter zu fahren. Ein Blick auf Google offenbarte uns jedoch ein Restaurant mit sage und schreibe 4,9 Sternen bei über 500 Bewertungen. Das will schon was heißen! Die Preise waren leider außerhalb unseres Budgets, aber wir erinnern uns an die Zuschuss, den Jule uns vor einigen Tagen gegeben hatte und den wir unter anderem für einen Restaurantbesuch benutzen wollten.
Es war eine ausgesprochen gute Entscheidung dort essen zu gehen. Der Eigentümer des Lokals stand am Grill und hat den von ihm am Vortag gefangenen Fisch vor unseren Augen zubereitet und uns erklärt wie man guten Fisch von schlechtem Fisch unterscheiden kann. Auch die Bedienung und der Ausblick über die Marina waren herausragend. Es war der mit Abstand beste Restaurantbesuch unserer Reise bisher.
Als wir aufbrachen, um uns einen Schlafplatz zu suchen, stand die Sonne bereits gefährlich nah über dem Horizont. Wir entschieden uns dazu unsere heutige Etappe deutlich zu verkürzen und dafür noch im Hellen zu suchen. Wir hielten uns weiterhin an unsere Route und versuchten unser Nachtlager möglichst ohne Umweg zu finden. Die erste interessante Option war eine Insel dessen Zufahrt wir jedoch übersehen hatten. Leider gab es keine andere Zufahrt und wir fuhren weiter.
Kurze Zeit später konnten wir von der Straße aus ein verlassenes Haus direkt am Meer sehen. Während Leon oben bei den Fahrrädern blieb, erkundeten Malte und Johannes den Ort. Es gab zwar nicht besonders viele Bäume, aber dafür eine Art Pergola aus Stahlrohren an der wir ebenfalls unsere Hängematten aufhängen könnten. Wir überlegten noch kurz entschieden uns aber dann dazu zu bleiben.
Unten angekommen packt uns der Ehrgeiz einen Platz zwischen den Felsen zu finden und ganz ohne Pergola und ohne Bäume auszukommen.
Es hätte wahrscheinlich ein paar Plätze gegeben, aber keiner davon sah besonders gemütlich aus. Malte und Johannes entschlossen sich dazu ihre Hängematten oben an der Pergola aufzubauen. Damit bekam Leon die Möglichkeit seine Hängematte etwas weiter unten an den Bäumen aufzuhängen.
Wir Tüten noch ein wenig rum, lassen ein paar Seiten und unterhielten uns über Gruppendynamik und, da der Sternenhimmel mal wieder überwältigend war, über die Sterne.
Am nächsten Morgen wollten wir endlich mal schneller loskommen. Wir versuchten einen festen Plan zu erstellen, wer was zu tun hatte und wann wir Abfahrtbereit sein wollten. Mal sehen ob es geklappt hat!
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