Der Ort an dem Leon an diesem Morgen aufwachte, stellte sich mal wieder noch schöner als erwartet heraus. Nichtsdestotrotz war Leon an diesem Morgen ganz besonders muffelig. Irgendwie wollte es einfach nicht vorangehen. Als er sich endlich dazu aufgerafft hatte, sich ein Frühstück zu machen, schmeckte es irgendwie nicht. Außerdem dauerte es ewig, das Lager aufzuräumen. Nicht, weil es aufwändiger gewesen wäre als sonst. Im Gegenteil! Er hatte ganz einfach keine Lust…
Als er es dann endlich geschafft hatte, loszukommen, war es durch sein Getrödel schon so heiß geworden, dass es noch weniger Spaß machte, sich zu bewegen. Die Straße war sehr groß, es gab kein Schatten, noch dazu ging es leicht bergauf und es war nichts zu sehen.
Morgens schon hatte er sich einen Campingplatz rausgesucht, bei dem er sich duschen und seine Klamotten waschen wollte. In Demir Kapir, wo der Campingplatz lag, gab es auch einen Supermarkt. Er kaufte dort alles, was er für die nächsten zwei Tage brauchte und setzte sich danach in eine kleine Gaststätte nebenan. Dort aß er etwas, trank Cola und hoffte, dass die Hitze irgendwann vorübergeht. Ein Passant erzählte ihm stolz, dass Demir Kapir der wärmste Ort Nordmazedoniens sei. Toll!
Nach viel zu langer Zeit stand er auf, um sich den Campingplatz anzuschauen. Der Platz war sehr klein, der Eigentümer aber sehr nett. Auf die Frage hin, was ist denn koste, wenn Leon nur sich und seine Klamotten waschen, nicht aber über Nacht bleiben würde, gab er ihm lediglich drei Euro Nachlass. In Anbetracht der Tatsache, dass weit und breit keine ähnliche Möglichkeit bestand, willigte Leon ein. Nach der Dusch- und Waschaktion entschloss er sich dann doch dazu, dort auch die Nacht zu verbringen, auch wenn der Preis dafür eigentlich zu hoch war. Es ging ihm zwar schon um einiges besser, aber irgendwie hatte er seine Motivation noch immer nicht so richtig wieder zurück.
Er nahm sich sein Buch und begann zu lesen. Während Leon in sein Buch vertieft war, kamen zwei weitere Gruppen mit ihren Autos auf den Campingplatz gefahren. Sie gingen in die kleine Stadt, um was zu essen und kamen später leicht angetrunken wieder zurück. Erst dann packte Leon sein Buch wieder zur Seite und befasste sich wieder mit der, nun schon recht dunkel gewordenen, Realität. Es wurde noch eine Zeit lang sehr nett gequatscht – nach und nach flohen aber dann doch alle vor den Mücken in ihre Zelte beziehungsweise Autos. Leon hatte vom Eigentümer angeboten bekommen, in der kleinen Holzhütte, in der dieser ebenfalls schlief, zu übernachten.
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