Tag 1: Abschied, Aufbruch

Der erste Tag hat einen guten Anfang genommen. Nachdem wir eigentlich schon um acht auf den Rädern sitzen wollten, sind wir dann erst um 10:30 Uhr losgekommen. Wer hätte das erwartet? Immerhin hat es nicht geregnet.

Abschied nehmen fällt mir eigentlich leicht. Vielleicht mit einem Bier zuviel intus gehts lieber nach Hause und man sagt schnell byebye. Ebenso geht es mir, wenn es endlich in den Feierabend geht. Doch dieses Mal war es anders. Zwei Monate soll die Tour mindestens gehen, zehn Wochen werden es sehr wahrscheinlich, und für diese Zeit die geliebte Person nicht zu sehen und meine Komfortzone zu verlassen, fällt mir extrem schwer. Umso größer ist deswegen jetzt schon die Vorfreude auf das Wiedersehen.

Wir haben uns fest vorgenommen heute bis zumindest vor den Harz und damit gleichzeitig bis kurz vor die erste richtige Steigung zu fahren. Das hat auch gut geklappt, aber am Ende wurden es dann doch 100 km als erste Etappe. Während unserer Mittagspause auf der Klönschnackbank haben wir festgestellt, dass wir heute Nacht wohl wahrscheinlich doch nicht draußen schlafen werden, weil das Wetter einfach nicht mitspielen will. Glücklicherweise haben wir dann die Entscheidung getroffen bei Quint von Warm Showers anzurufen. Er hat uns dann noch ganz spontan aufgenommen. Auf regendurchnässtem Boden ist Johannes denn noch ein kleines Malleur passiert. Er hat jetzt ein Ei auf dem Bein, weil sein Rad unter ihm keinen Halt mehr gefunden hat. Außerdem hatten wir statt den vorher angesagten Rückenwind doch eher Seitenwind, oder wenn man wirklich ehrlich sein will, eher Gegenwind. Das hat die Reisedauer für diese Etappe natürlich enorm verlängert. Alles nicht so schlimm! Wir haben es dann noch bis zu Quint geschafft.

Wir wurden dann leider von ihm genötigt, frisch gezapftes Bier aus seiner Gartenzapfanlage zu trinken. Wir haben noch viel über Bildungssysteme und Kinder gesprochen. Und Beziehungen. Es war ganz interessant. Sind aber auch ganz froh, jetzt im Bett zu liegen.

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