Tag 10: Mitten im tschechischen Nirgendwo

Nachts hat es geregnet unsere Hängematten und Fahrräder waren noch nass und die Sonne bahnte sich erst langsam ihren Weg durch die Wolkendecke. Wir wachten zu dickem Nebel der über uns hing und – sobald sich der Nebel für ein paar Minuten lichtete – zum Panorama der angrenzenden Berge und Felder auf. Die Nacht war trotz (oder wegen?) des Regens endlich ausreichend warm und dadurch sehr mukkelig.

Ein paar Minuten später…

Unsere erste Amtshandlung war es das Frühstück zuzubereiten darauf zu warten, dass unser Campingzeug trocknete. Danach haben wir uns – mal wieder – auf die Räder geschwungen, wie könnte es anders sein. Eigentlich hatten wir am Tag vorher unsere Vorräte aufgefüllt, aber den am Karfreitag geöffneten Supermarkt nutzten wir trotzdem, um uns nochmal kräftig mit Nahrung und Wasser einzudecken.

Die Mittagspause nach 30 km verbrachten wir auf einem Gullideckel, dafür in der Sonne! Als jemand vorbeifuhr und uns fragte ob alles ok sei und ob wir Hilfe bräuchten, fragten wir uns anschließend ob wir nach lediglich fünf Tagen schon so schlimm und hilfsbedürftig aussehen würden, kamen aber zu dem Schluss, dass er wohl einfach nur nett sein wollte.

Wir genehmigten uns anschließend noch ein Bier an einem wunderschönen See und setzten die Reise fort. Bei einer besonders schicken Moldauüberquerung trafen wir noch einen Motorradfahrer aus Berlin mit Ziel Kroatien. Grüße an der Stelle! 🙂

Die Moldau wird an vielen Stellen aufgestaut. Wie hier, wo sie eher einem See ähnelt als einem Fluss.

Und kurz danach geht es mal wieder Bergauf…

Das nächste Bier gabs dann – sehnlichst erwartet – in Zahori, in einer super urigen Gaststätte. Es sah aus als sei dort die Zeit in den 80ern stehen geblieben. Verraucht, dunkle Furnierholzmöbel…

Als wäre es vorbestimmt fanden wir ein paar Kilometer später wieder aus Versehen einen richtig geilen Zeltplatz. Während unseres Abendessens änderten wir spontan unsere Routenplanung und wider Erwarten wird es morgen doch sehr anstrengend! Mehr Höhenmeter und gleichzeitig mehr Distanz sind angesagt.

Der Tag endete mit dieser Aussage von Johannes: „Ich will wieder Flachland! Zurück nach Hannover ins norddeutsche Flachland!“ Nur gut, dass die nächsten zwei bis drei Wochen bis ans Mittelmeer alles, aber keine flachen Etappen sein werden.

Der kommende Tag und besonders die Nacht sollten voraussichtlich windig und kalt werden.

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