Tag 2: Orkan als erster Test für Mensch und Material.

Um mit Quint und Jari zu Frühstücken, sind wir heute um 7:30 aufgestanden. Es gab Eier von den Hühnern im Garten!

Quint hat uns auch noch ein paar Routenvorschläge gemacht, die sich echt gelohnt haben, obwohl wir dafür einmal mehr ein paar Steigungen und Matsch inkaufnehmen mussten. Wir haben es zwischenzeitlich mit unserem Reifenprofil und dem Matsch echt nicht die Hügel hochgeschafft und mussten schieben.

Außerdem sind wir noch am Wildtiergehege in Bad Harzburg und der ehemaligen Nervenheilanstalt Jungborn vorbeigekommen. Nicht super aufregend, aber ganz nett auf alle Fälle!

Ein paar Kilometer weiter passierten wir schon die Grenze zur ehemaligen DDR. Es geht weiter östlich!

Kurz danach setzte, wie vorhergesagt, der Regen ein. Ungefähr genau zu dem Zeitpunkt an dem wir den – ebenfalls vorhergesagten – Anstieg über den Harz erreichten.

Der Anstieg sah auf den gut befahrbaren Abschnitten etwa so aus.

Und als wären Regen und Anstieg nicht schon genug gewesen, hatten wir noch steifen Gegenwind mit Böen in der Stärke eines Orkans. Die Wege zum Brocken wurden, später, aus dem Grund, vollständig gesperrt. Während wir immer höher fuhren veränderte sich außerdem der Regen in Graupel. LKWs kamen uns auf dem schmalen Weg entgegen. Irgendwann litt auch die Regenjacke so sehr, dass sie keinen Regen mehr aushielt und uns ziemlich kalt und nass wurde. Unangenehm.

Irgendwann sahen wir etwa am höchsten Punkt unserer Route den Hohnhof rechts am Wegesrand und nahmen uns vor, zu Kräften zu kommen und eine Suppe zu essen. Und während wir die Suppe aßen und das Wetter sich zunehmend verschlechterte, beschlossen wir den Sturm im Trocknen auszusitzen. Zum Zeitvertreib haben wir uns intensiv die wirklich sehr kleine Ausstellung über das Waldsterben im Harz angeschaut: Immerhin gibt es dann auch nicht so viele Bäume die auf die Straßen fallen!

Eigentlich gab es gar nicht so viel zu sehen. Gleichzeitig wollten die Betreiber des Hofs nach Hause. Viele Gäste hatten sie nicht mehr zu erwarten und wir hatten ja auch schon gegessen. Wir mussten irgendwie die Zeit totschlagen… Nach zwei Stunden haben sie uns dann rausgeschmissen, aber da war auch schon wieder blauer Himmel am Horizont zu sehen und der Sturm hatte sich verzogen. Sogar der Wind hat sich zu unseren Gunsten gedreht und stand uns nun richtig im Rücken, sodass wir ein paar Minuten später unsere Jacken wieder ausziehen konnten.

Auf dem Weg nach Thale, wo wir ein Naturfreundehaus ausfindig gemacht haben, ist Johannes seine Fronttasche kaputtgegangen. Da werden wir jetzt in Dresden eine neue kaufen müssen. Und da die Dinger eh recht alt waren, ist er da auch nicht sehr traurig drüber.

Als wir in Thale ankamen, ist uns aufgefallen, dass wir zur Feier des Tages eigentlich noch ein Bier trinken könnten und haben eine Passantin gefragt ob sie wüsste wo man eins kriegen könnte. Wir hätten wieder zurückfahren müssen, aber sie hatte auch noch eins im Kühlschank. Das konnten wir dann natürlich nicht ablehnen.

Ähnlich ist es bei der Ankunft im Naturfreundehaus gelaufen. Wir haben gefragt wo es denn was zu Essen gäbe, woraufhin uns angeboten wurde, die Reste des Abendessens der Schulklasse, die mit uns im Naturfreundehaus übernachtet haben, warm zu machen. So konnten wir schon um 21:00 Uhr im Bett liegen und das haben wir dann auch getan. Und – man glaubt es kaum – dann auch recht schnell geschlafen! Die nasse Kleidung hatte somit auch genug Zeit zu trocknen.

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