Glücklicherweise haben die Bettpfosten trotz Johannes und Maltes Einsatz die Nacht überstanden. Nach einer stärkenden Nacht im Forsthaus und bester Versorgung durch die Försterin erwartete uns am Morgen ein Frühstück mit frischen Brötchen. Natürlich ließen wir uns eine Führung zu den Wildgänsen und Hühnern nicht entgehen. Schließlich wurden wir, trotz Bedenken sie auf der Fahrt zu zerstören, mit sechs frischen Eiern ausgestattet, die wir sicher verstauten. Das Packen dauerte, wie jeden Tag, mal wieder zu lange. Die Försterin war von unserem Hängematten und Taschen begeistert. Nach dem Packen reisten wir nach einem Foto fürs Fotoalbum, verspätet aber zufrieden ab.
Angesprochen auf unser Reiseziel Istanbul äußerte Ingrid das
Zitat des Tages:
„Der Weg ist das Ziel. Lasst euch vom Weg treiben und genießt die Reise!“
Ingrid 2022, Försterin
Wir sollten uns nicht zu sehr darauf versteifen schlussendlich Istanbul im gesetzten Zeitrahmen zu erreichen, sondern vielmehr darauf achten den Weg dahin in vollen Zügen zu genießen. Wir haben uns fest vorgenommen das im Zukunft bei unseren Routenplanungen noch stärker in Betracht zu ziehen.
In Bad Blumau fiel uns ein kleines Häuschen von Hundertwasser auf, was Johannes daran erinnerte, dass auch die örtliche Therme von Hundertwasser entworfen wurde. Als Architekturenthusiasten konnten wir uns einen Besuch natürlich nicht entgehen lassen. Allerdings beschränkten wir uns nach einem Blick auf die Preisliste auf eine äußere Begehung.
Die Dichte der Bänke nahm kurzzeitig so sehr zu, dass wir beschlossen sie in Deutsch Kaltenbrunn zu zählen – es waren 24 an der Zahl. Den Gedanken sich auf jeder Bank niederzulassen um ein isotonisches Kaltgetränk zu uns zu nehmen haben wir im Anbetracht auf das Gewicht, welches für dafür zusätzlich hätten transportieren müssen, verworfen.
In Fürstenfelde angekommen gönnten wir uns einen Tchibo-Kaffe. Wir verbrachten dann etwa zwei Stunden damit, den Blog zu aktualisieren um euch mit neuen Material zu versorgen. In der Ferne sahen wir eine weitere, kontaktscheue Radreisende.
Gestärkt vom Kaffee mussten wir mehrere, steile Berge erklimmen. Wir entschieden uns nach der zweiten Steigung abermals eine Pause zu machen – eine gute Entscheidung. Nach Schmalzbrot und Bier in Unterlamm haben wir uns einen Anstieg später in „Joe‘s und Hans‘ Genusshütte“ – einem 24h Selbstbedienungshäusschen – mit steirischem Kernöl und Traubenmost (2020) eingedeckt.
Der traumhafte Sonnenuntergang lud dazu ein den Traubenmost dann auch gleich zu trinken. Seiner Wirkung nach zu urteilen enthielt er definitiv mehr als die angegebenen 7%. Aus Versehen sehr gut gelaunt begannen wir mit einer abendlichen Yogaübung vor der untergehenden Sonne.
Da wir den Ausblick – aus Versehen – dann doch etwas zu lange genossen hatten, mussten wir bei anbrechender Dunkelheit noch schnell einen geeigneten Schlafplatz finden. Eine Jägerhütte auf der anderen Seite eines matschigen Feldes bot leider nur Platz für zwei Personen, sodass wir uns schlussendlich doch für einen ruhigen Waldplatz mit Morgensonne entschieden. Durch Ramen-Nudeln gestärkt konnten wir uns schlafen legen. Insgesamt haben wir über den Tag aber zu wenig gegessen und zudem gingen unsere Wasservorräte schnell zur Neige.
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