Noch vor dem Frühstück haben wir heute unsere Wäsche gewaschen. Währenddessen ist Leon noch Geld, zur Bezahlung des AirBnB, abheben gegangen und konnte deswegen auch gleich noch bei einer Pekara vorbeifahren. Auf dem Weg lag auch ein Kiosk, wo wir uns SIM-Karten kauften, um den unbändigen Internetdurst, den hauptsächlich WordPress (die Software für unseren Blog) und Navigation verursachen, zu stillen. Es gab also ein schnelles Frühstück in Form von Burek und Topfenstrudel.
Kurz vor unserer Abfahrt durften wir den Kompressor von unserem Host dazu nutzen, unsere Reifen aufzupumpen. Er hat uns währenddessen sehr enthusiastisch über seine Autos erzählt und hat uns noch seinen Mercedes LKW gezeigt. Dieser hat, seiner Aussage nach, deutlich mehr als 1.5 Millionen Kilometer gefahren. Deutsches Ingenieurwesen! Nie kaputt!
Danach haben wir recht zügig die Biege gemacht. Unser Ziel, Split, hat sich nicht verändert. Bis dahin sind es noch knapp 230 Kilometer. Da auch Thea mehr Zeit benötigt, kommen wir wahrscheinlich, wider Erwarten, zum gleichen Zeitpunkt an.
Wir begaben uns also auf die Strecke und fuhren ewig durch die kroatische Pampa. Seit Gospič können wir die kroatische Geschichte hautnah erleben. Viele Häuserfassaden sind von Einschusslöchern gezeichnet. Zudem sahen wir unverhältnismäßig viele Gräber, Friedhöfe, Denkmäler und verlassene Gebäude in ausgestorbener Landschaft.
In Lovinac richteten wir uns endlich kroatische SIM-Karten ein, tranken Kaffee und Bier und rasteten ein wenig. Kroatischer Mobilfunk ist günstiger als in Deutschland, wir zahlen in etwa 1€ pro GB. Johannes und Leon schlugen direkt zu und buchten sich jeweils 14 GB.
Da wir im Kaffee leider nichts zu essen bekamen, legten wir die nächste Pause kurze Zeit später in Sveti Rok ein und aßen in einem Hostel Mittag. So richtig Mittag war es nun nicht mehr und die Herausforderung des Tages lag noch vor uns. Mali Alan im Velebit-Nationalpark musste bezwungen werden. Ein 1048m hoher Berg, zum Teil nur über Trail zu befahren.
Es ging also bergauf. Um 19:00 Uhr erreichten wir die Spitze. Die Sonne bewegte sich schon langsam Richtung Meer und so wollten wir uns beeilen, um noch im Hellen wieder unten zu sein. Wie so häufig kam es, erstens, anders und, zweitens, als man denkt. Leon hatte einen Platten. Dieser wurde schnellstens geflickt.
Auf dem Weg nach unten entdeckten wir noch ein Schild, das besagte, dass Winnetou hier im Velebit gedreht worden sei.
Die weitere Abfahrt war steinig und wir rutschten auf dem Schotter hin und her. Die Ausblicke waren jedoch ein weiteres Mal überwältigend!
Johannes bekam dennoch schlechte Laune, da sein Arm nach seinem Sturz noch nicht wieder 100% belastbar ist.
Wir trafen noch zwei Deutsche in Campern und hatten das Glück Leons Hinterrad gleich nochmal flicken zu dürfen. Diesmal war es eine andere Stelle und ein glatter Durchschlag, weil wir es mit der kleinen Pumpe nicht geschafft haben genug Druck in den Reifen zu bekommen. Die Zeit haben wir dieses Mal nicht gestoppt. Wir waren ein bisschen angefressen und wir wollten einfach schnell weiter. Etwas Galgenhumor machte die Situation dann aber doch noch erträglich.
Die Suche nach einem geeigneten Schlafplatz endete, aufgrund von Frustration und Dunkelheit bereits nach drei Kilometern, wo uns die Mauern von einem verlassenen Haus gemütlich genug vorkamen, um dort zu übernachten.
Leider passierte ein weiteres Malheur mit Maltes Wassersack, der sich öffnete und in einem Schwall entleerte. Unsere Wasservorräte waren plötzlich nahezu aufgebraucht, sodass wir Morgen wohl zügig los müssen, um für Nachschub zu sorgen.
Müde und satt, denn wir kochten uns noch ein Mais-, Bohnenchilli, schliefen wir unter sternenklarem Himmel ein.
Schreibe einen Kommentar