So wie wir abends zu den Insekten eingeschlafen waren, sind wir zu ihnen auch wieder aufgewacht. Um uns flirrte und summte es wie verrückt und es wurde schnell heißer. Leon ging es nicht gut, deswegen entschlossen wir uns dazu, in ein AirBnB zu gehen. Wir waren der Hoffnung ein vernünftiges Dach überm Kopf würde den Krankheitsverlauf ein wenig verbessern. Da es schon sehr warm war und sogar eine Wetterwarnung ausgegeben wurde, die heißen Mittagsstunden im Haus zu bleiben, beschlossen wir erst abends abzufahren und erst abends gegen 20:00 Uhr im Airbnb anzukommen. Bis dahin wollten wir uns das Dörfchen, 400hm unter uns, direkt am Meer, anschauen. Die Fahrt bergab und ohne Gepäck hat richtig viel Spaß gemacht. Es wurde uns jedoch währenddessen auch immer schmerzlicher bewusst, dass wir diesen kompletten Weg auch wieder hinauf fahren mussten. Unten angekommen kümmerte uns das erst einmal wenig. Der erste Weg ging zum kleinen Supermarkt, wo wir uns Frühstück holten. Während Leon diesen Morgen gar nicht gefrühstückt hatte, haben sich Malte und Johannes die restlichen Linsen des Vorabends mit Mayo und Gemüsebrühe zubereitet. Dieses Erlebnis war ein eher unvollständiges aber durchaus leckeres Frühstück.
Nach dem Frühstück setzten wir uns auf den erstbesten Vorsprung im Schatten, mit Blick über den Hafen und nickten dort nach dem Essen ein. Johannes und Leon sind auch noch kurz ins Wasser gesprungen. Ein paar Stunden später konnten wir uns aufraffen die Postkarten, für alle Menschen zu schreiben, die uns auf unserer Reise besonders geholfen haben. Weitere Karten schreiben wir dann aus Tirana. Gegen 18 Uhr und leicht rammdösig, durch die Hitze, sind wir schließlich die 400 Höhenmeter zu Marko wieder hinaufgefahren. Es war trotz fehlenden Gepäcks nicht leicht. Als wir schon fast bei Marko angekommen waren, trafen wir auf einen weiteren Radreisenden, der auch auf dem Weg zu ihm war.
Da es bereits nach 18:00 Uhr war wollten wir eigentlich nur schnell zusammenpacken und los düsen, verwickelten uns jedoch alle noch in Gespräche. Um 19:00 Uhr konnte es endlich losgehen, um über die Grenze nach Montenegro zu fahren.
Der Grenzübergang war recht unspektakulär, dennoch waren wir alle ein wenig aufgeregt über eine EU-Außengrenze zu fahren.
Mit der Ausreise aus Kroatien veränderte sich die Stimmung plötzlich komplett. Mit Ankunft in Montenegro hielten sich augenblicklich mehr Menschen auf den Straßen auf. Es spielte Musik, Promenaden waren überfüllt und wir kamen nicht so richtig weiter.
Hinzu kam, dass wir mittlerweile sehr spät dran waren und wir lange nach der ausgemachten Zeit ankommen würden. Gleichzeitig hatten wir noch kein montenegrisches Netz, was es uns erschwerte über unsere verspätete Ankunft zu informieren. Das einzige, was wir zur Navigation zum Apartment hatten war ein Bild einer Wegbeschreibung. Wir fuhren also zum eingezeichneten Punkt, nur um festzustellen, dass niemand, den wir dort fragen wusste von welchem Apartment wir redeten. In einem nahegelegenen Restaurant fragen wir nach WiFi und konnten endlich wieder kommunizieren. Nach anfänglichen Orientierungsschwierigkeiten trafen wir unsere Hosts schließlich in der Nähe eines Cafés.
Das Apartment war in Ordnung, wir waren völlig ausgehungert und brauchten eine Dusche. Während wir nacheinander duschten, bereiteten wir Polenta mit Gorgonzola und einem Kohlsalat zu. Es gab keine Möglichkeit unser Handy an das Radio anzuschließen, weswegen wir uns Montenegrisches Radio anhörten. Ein über weite Teile doch sehr ungewöhnlicher Genuss. Für Leon war die Portion zu groß, er legte sich frühzeitig aufs Bett und schlief sofort ein. Malte und Johannes verwarfen ihre Pläne die Promenade nachts noch unsicher zu machen und gingen ebenfalls recht schnell ins Bett.
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