Tag 81: Entlang der Küste nach Kavala und noch weiter

Obwohl Frederik eigentlich Frühaufsteher ist und obwohl er eigentlich morgens nie frühstückt, frühstückten Frederik und Leon noch gemeinsam.

N

ach dem Frühstück übergab Frederic Leon seinen Marco Polo Sprachführer für die Türkei, mit dem Kommentar, Leon hätte ihn nun mehr nötig als er. Vielen Dank!

Um 08:00 Uhr waren sie bereits soweit, um aufzubrechen. Für Frederik und Leon ging es in entgegengesetzte Richtungen. Sie verabschiedeten sich und jeder fuhr seiner Wege. Der kurze Abschnitt über die Schotterpiste entlang der Küste hielt noch einige sehr schöne Ausblicke bereit.

Auf Komoot hatte Leon bereits am Vortag eine heiße Quelle in der Nähe der Küstenstraße ausfindig gemacht. Die wollte er sich auf jeden Fall noch genauer anschauen. Als die Schotterpiste auf die Straße führte, war er schon fast dort. Auf einem schon sehr heruntergekommenen Schild war die heiße Quelle sogar noch verzeichnet. Die Straße dorthin war leicht verwildert. Es machte nicht den Eindruck, als würden viele Leute hier entlang fahren.

Kurz darauf standen dann rechts und links des Weges doch einige Wohnmobile und Autos. Am Ende der Straße war zwar ein großes geschlossenes Tor, aber man konnte links des Tors ganz einfach vorbeilaufen. Es machte den Eindruck, als wäre auf dem Gelände hinter dem Tor ehemals ein riesiges Bad gewesen. Die Gebäude waren jedoch nun dem Verfall preisgegeben. Trotzdem sprudelten in einigen Becken innerhalb der Häuser immer noch die warmen, nach Schwefel riechenden, Quellen. Einige der Gebäude wurden dem Anschein nach bewohnt bzw. besetzt.

Durch die Bilder, die er auf Komoot gesehen hatte, wusste Leon, dass es auch ein Becken an der frischen Luft gab. Es erforderte ein wenig Sucherei auf dem riesigen Gebiet, aber schließlich fand er es. Leider war er nicht allein! Das sollte sich jedoch bald ändern, denn es fing an zu regnen. Leon packte schnell seine Klamotten in die Fahrradtaschen, verschloss sie und setzte sich zurück in das warme Wasser. Er hätte sich keinen besseren Ort vorstellen können, um den Regen auszusitzen. Nach und nach verschwanden alle Besucher und Leon hatte das Becken schlussendlich während des Regens für sich alleine.

Nachdem der Schauer aufgehört hatte und langsam die Besucher zurückkehrten, machte sich Leon wieder auf den Weg Richtung Kavala. Auf dem Weg traf er wieder den Franzosen auf seinem Reiserad, den er jetzt bereits drei Mal getroffen hatte. In Kavala gönnte Leon sich ein Mittagessen im Restaurant.

Das Restaurant war gut besucht, deswegen hatte Leon irgendwann ein schlechtes Gewissen, unnötig lange am Tisch sitzen zu bleiben und suchte sich stattdessen eine Bank, um auf den frühen Abend mit seiner frischeren Luft zu warten. Er fand eine Bank just am fast höchsten Punkt Kavalas vor dessen historischen Tor.

Als es endlich spürbar kühler wurde, konnte es weitergehen. Fast hätte er vergessen, einkaufen zu gehen und sein Wasser aufzufüllen. Als das auch erledigt war, hielt ihn wirklich nichts mehr auf. Der Wind hatte gedreht und blies nun kräftig aus Westen. Kaum hatte er sich versehen, da hatte er schon 30 km hinter sich gebracht. Die Straße führte zwar nicht mehr an der Küste entlang und war auch sonst nicht besonders ausgefallen, da es die ehemalige Autobahn war. Ohne Ablenkung bei angenehmen Temperaturen ein paar Kilometer auf dem Standstreifen runter zu reißen machte ihm richtig Spaß!

An einer Ausfahrt von der Autobahn befand sich auf der rechten Straßenseite ein Fichtenwald. Fichtenwälder eignen sich besonders gut zum Aufbauen der Hängematte, da in den meisten Fällen wenig Gestrüpp zwischen den Bäumen steht. Er schlug einen Schotterweg ein und entfernte sich ein paar hundert Meter von der recht lauten Straße. Direkt an diesem Weg fand Leon zwei Bäume in gutem Abstand zueinander. Leider wurde schon beim Aufbauen klar, dass es wieder sehr viele Mücken geben würde, aber das neue erworbene Autan tat seinen Dienst. Leon konnte einigermaßen entspannt zu Abend essen.

Auch seine Hängematte behandelte er mit Autan, damit ihm in der Nacht die Mücken nicht von unten durch die Hängematte stechen würden. Dem Anschein nach verfehlte es auch hier seine Wirkung nicht und Leon konnte entspannt einschlafen.

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