Tag 15: Marble Mountains

Obwohl wir erst um fünf Uhr im Bett waren, konnten wir uns das Frühstück im Hostel nicht entgehen lassen. Deswegen trafen wir uns um neun Uhr wie vereinbart mit Lena zum Frühstück. Alles am Frühstücksbuffet war lecker und obwohl wir mit dem Gedanken gespielt hatten, uns nach dem Frühstück nochmal hinzulegen, entschieden wir uns doch einfach erstmal für Kaffee. Außerdem hatten wir uns vorgenommen, an diesem Tag die Marble Mountains anzusehen. Die liegen circa auf halben Weg zurück nach Da Nang, aber da wir auf dem Hinweg durchs Landesinnere gefahren sind, war der Weg trotzdem völlig neu für uns.

Bei den Marble Mountains handelt es sich um eine Felsformation, bestehend aus fünf Abschnitten, die der Sage nach alle zusammen Teile der Schale eines Dracheneis sein sollen. Die Felsen sind dadurch, dass die Küste eigentlich recht flach ist, weit sichtbar und erinnern ein bisschen an Formationen, wie man sie vielleicht aus der Sächsischen Schweiz kennt.

Wie der Name schon sagt, sind die Berge eigentlich bekannt für ihren Marmor. Eigentlich bestehen die Berge jedoch zum größten Teil gar nicht aus Marmor, sondern aus schnödem Kalkstein. Dennoch versuchten uns die Händler, nachdem wir uns nach einer weiteren Kaffeepause in Richtung der Felsen begaben, relativ penetrant allerlei Stehrümchen aus Marmor zu verkaufen. Einzig unser eiserner Wille bewahrte uns vor dem Kauf eines Souvenirs oder der Information, dass die Figuren mittlerweile aus Marmor hergestellt werden, der erst aus China importiert werden muss.

Vorbei an den Souvenirständen liefen wir zum Eingang der Höhle, die sich in der Felsengruppe befindet. Wir machten uns keine großen Hoffnungen, großartig überrascht zu werden. Von außen betrachtet machte der Ort nicht den Eindruck, als könnte sich hier was Besonderes verbergen.

Wir wurden überrascht! Die Höhle war viel größer, als wir uns das vorgestellt hatten, und überall versehen mit absurden Figuren und Darstellungen von Folter, die vor allem Frauen zum Opfer fielen. Die genaue Bedeutung der dargestellten Szenen ist uns leider auch nach einiger Recherche verborgen geblieben. Die einzige Information, die zu bekommen ist, ist, dass es wohl religiöse Darstellungen sein sollen, was aber schwer vorstellbar ist.

Noch immer leicht verkatert, aber mittlerweile immerhin wach vom Kaffee, sind wir noch ein bisschen durch die diversen Höhlen in dem Felsen, auf den Felsen, die Pagoden auf dem Felsen und natürlich auch auf den höchsten Punkt des Felsens gewandert. Zwischendurch haben wir einen Kokosnussstopp eingelegt und einen Wasserfall gesucht, den wir uns eingebildet hatten. Erfolglos, leider.

Auf dem Weg nach unten haben wir uns dann doch hinreißen lassen, ein paar der Shops zu besuchen, irgendwas musste doch als Mitbringsel taugen! Stellte sich heraus, dass alles einigermaßen kitschig und untauglich war. Lediglich Malte konnte sich dazu durchringen, ein Marmorei als Andenken zu kaufen.

Danach fuhren wir ohne Umwege wieder zurück ins Hostel. Dort lieferten wir Lena ab und begaben uns selbst auf die Suche nach einem kostenlosen Geldautomaten. Neu ausgestattet mit Barem haben wir uns in Lenas Standardcafé den nächsten Kaffee geholt. Dort fassten wir den Plan, am nächsten Morgen um 04:00 Uhr auszustehen, um uns das My Son Sanctuary bei Sonnenaufgang anzuschauen.

Zurück im Hostel hat sich Malte hingelegt, um noch ein bisschen Schlaf nachzuholen, während sich Leon sehr diszipliniert um Punkt 18:45 Uhr “Free Drinks” abholte und mit den anderen Hotelgästen Jenga und Billard spielte.

Später sind wir mit einem weiteren Hostelgast nochmal los und haben uns Banh Xeo geholt.

Gegen 22:00 Uhr haben wir es ins Bett geschafft. Immerhin sechs Stunden Schlaf, bis es wieder losgehen sollte!

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *