Tag 29: Das Savinja-Tal

Diese Nacht haben wir am See, aufgrund der fehlerhaft platzieren Bäume, keine drei Plätze in unmittelbarer Nähe zueinander gefunden. Deswegen musste Leon an einem anderen Ort als Johannes und Malte schlafen. Trotzdem konnten wir alle die schöne Aussicht auf den See genießen.

Da wir abends den Sonnenuntergang beobachten wollten, hingen wir so, dass unser Camping Gear nicht von der aufgehenden Sonne am Morgen getrocknet werden konnte. Deswegen haben wir die Sachen erst einmal klamm eingepackt und sind wieder zurück zum Aussichtsturm gefahren. Dort frühstückten wir. Das Café hatte noch geschlossen und so konnten wir uns von dort ein paar Stühle leihen. Nach und nach haben wir unsere Sachen auf dem Platz zum trocknen ausgebreitet und ein paar Spiegeleier zum Frühstück gebraten. Malte ist mittlerweile geübter Eiertransporteur. Noch ist kein Ei kaputtgegangen!

Im öffentlichen WC, konnten wir abspülen und unterm Wasserhahn die letzten Shampooreste aus unseren Haaren entfernen. Das kalte Wasser des Sees am Abend hat die Konsistenz des Shampoos so verändert, dass wir es nicht vollständig rauswaschen konnten.

Die unendliche Geschichte von Johannes‘ Bremse nahm weiter ihren Lauf, als Leon es nicht lassen konnte, daran herum zu frickeln und damit zu verschlimmbessern. Wir konnten zur Lösung aber schließlich abermals ein bisschen Luft aus der Bremse ablassen. Jetzt scheint es, als wäre das Problem wirklich gelöst. Mal sehen wie lange. Währenddessen versuchte Johannes Videos auf den Blog hochzuladen.

Obwohl wir uns Mühe gegeben haben möglichst früh auf den Rädern zu sitzen, wurde es schon wieder Mittag, als wir uns auf den Weg zum nächsten Berg zu begaben.

Das Wetter zog sich ein wenig zu. Wir konnten den Regen auf den nahen Hängen erahnen. Uns hat er glücklicherweise nicht erreicht, weil wir einen spontanen Erfrischungsstopp, kurz vor den ärgsten Steigungen, eingelegt haben.

Einen Großteil des Anstiegs sind wir recht schnell wieder runtergerollt und im Anschluss gegen den Strom der Savinja lange leicht bergauf gefahren.

Wir sind nach Ljubno gefahren. Einen Erfrischungsstopp konnten wir mangels Bargeld nicht machen und in Ljubno sollte der nächste Bankautomat sein. Außerdem konnten wir dort eine ausgedehnte Pause in einem Restaurant mit traditionell slowenischer Küche einlegen. Die Großeltern von Malte waren so lieb, uns das Essen auszugeben, worüber wir uns wirklich sehr gefreut haben! Wir haben Ubrnjenik mit Pfifferlingen gegessen. Ubrnjenik sind traditionelle slowenische Knödel aus dem oberen Savinjatal, wo wir uns befanden.

An einem Kloster konnten wir ein weiteres Mal unsere Wasservorräte auffüllen. Da wir wegen unseren aufgebrauchten Handy Tarifen, das in Slowenien lückenlos verfügbare LTE nicht nutzen konnten, mussten wir uns mit dem schnellsten öffentlichen WLAN Ljubnos zufrieden gehen. 250 MBits im slowenischen Kaff sind in Deutschland selbst in Großstädten unvorstellbar. Dann ging es zurück auf die Radroute die uns bei untergehender Sonne noch ein paar weitere fantastische Ausblicke bot. Leon ist ein Stückchen vorgefahren, um sich mit ein paar Dehnübungen auf den weiteren Anstieg im Tal vorzubereiten.

An einer 250 Jahre alten Wassermühle machten wir kurz Rast und überlegten, ob wir dort schlafen könnten. Leider war sie verschlossen und ließ sich, auch nach einigen geduldigen Versuchen, nicht öffnen.

Im nächsten Dorf fragten wir ein paar Leute nach einer Unterkunft. An einer Auffahrt sprachen wir den nächsten Ortsansässigen an. Ihm fiel zunächst kein passender Platz ein. Erst als sein Vater ihm ein paar Worte auf Slowenisch zuwarf, bat er uns seinen umgebauten Wohnwagen an.

Nach einer kurzen Unterhaltung, erfuhren wir, dass wir bei einem Militärpolizisten untergekommen waren. Nach dem wir uns ein bisschen eingerichtet hatten, wärmten wir unser Essen vom Vortag nochmal auf. Da Leon sich bereits ausgiebig gedehnt hatte, mussten Johannes und Malte ebenfalls nachziehen. Wir Schauten uns ausgiebig den klaren Sternenhimmel an. Als uns langsam zu kalt wurde verlagerten wir uns ins Warme in den Wohnwagen. Mehr schlafend als wach, spielten noch ein paar Runden Karten.

Glücklich über den unerwartet angehobenen Schlafplatz schliefen wir erschöpft ein.

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