Heute Morgen wurden wir von den Reinigunsfachkräften des Hostels geweckt. Obwohl wir alle schonmal wach waren – Johannes sowieso – lagen wir dann doch bis um 11:00 Uhr in unseren Betten. Dabei hätten wir eigentlich schon bis um 10:00 Uhr auschecken müssen. Glücklicherweise stellte das aber kein größeres Problem dar. Wir haben unser Zimmer also schnell geräumt und Johannes hat sich auf den Weg gemacht, um für Leon und ihn eine weitere Nacht im Hostel zu buchen. Malte musste sein Fahrrad reparieren und wollte schon weiter. Da nicht das passende Werkzeug vor Ort war, entschied er sich zum bereits am Vortag kontaktierten Warmshowers-Host fahren. Dieser lag etwa 20 km entfernt von Ljubljana in Vrhnika.
Für Johannes und Leon stand ein Umzug an, denn die nächste Nacht sollten sie in in einem fünf Bett Zimmer verbringen. An der Rezeption wurde uns mitgeteilt, dass lediglich ein weiteres Bett in ihrem Zimmer bereits gebucht sei.
Johannes und Leon richteten sich erst ein und sind dann nach dem Frühstückseinkauf, noch zusammen mit Malte, durch Ljubljana gelaufen. Sie klapperten sämtliche Outdoor Läden ab, um sich gute Regenjacken zu besorgen. Die Regenjacken, die Johannes und Leon dabei hatten, waren leider, wie sich während der letzten Regenetappen herausstellte, nicht wasserdicht, sondern nur wasserabweisend. Wie so oft bei solchen Entscheidungen mussten die beiden zu lang recherchieren und anschließend zu lang überlegen, um die richtige Jacke für ihren Zweck zu finden. Zumindest haben Sie auf diesem Weg noch einiges von Ljubljana sehen können. Ein schamlos überteuertes, aber leckeres Bier, in Ljubljanas Touri-Hotspot, ist ihnen währenddessen auch noch über den Weg gelaufen.
Währenddessen kam Malte bei Bojan, dem Warmshowers-Host, an, der ihn sehr gastfreundlich empfing. Bojan ist ein älterer Mann, der selbst leidenschaftlicher Camper und Radreisender ist. Er bietet deshalb Fahrradreisenden und Pilgern eine komplette Wohnung mit 8 Betten an, die er aktuell noch nicht selbst nutzten kann. Er hat bereits über 200 Gäste gehostet und von jedem Gast ein Bild, einen Gästebucheintrag und die passende Geschichte bereit. Malte wurde erst mit Werkzeug ausgestattet, um das knarzende Hinterrad zu richten. Danach kam Bojan nochmal vorbei, um ihn nach etwas slowenischem Geschichtsunterricht, ein Konzert auf seinem Akkordeon zu spielen. Bojan hat für fast alle Nationalitäten ein Musikstück auf Lager. Leider konnte Malte, aufgrund seines fehlenden Hintergrundes in Schlagermusik, keines seiner Lieder erkennen. Abends erzählte Bojan bei einem Spiegelei, Malte noch allerlei Reisegeschichten von LKW- und Trainhopping nach Spanien, sowie Camper-Touren nach Sibirien. Das Fahrrad war repariert und nach einer heißen Dusche konnte Malte in ein frisch gemachtes Bett fallen.
Viel später als erwartet sind Leon und Johannes zurück ins Hostel in Ljubjiana gekommen. Nachdem sie ihre Wäsche aufgehangen haben, haben sie noch Essen gemacht. Dabei haben sie ihren Mitbewohner für die Nacht, einen Leipziger Altpunk (um die 70 Jahre), getroffen. Er hat ihnen eine Menge über sein Leben erzählt, daher waren sie sehr erstaunt, über die Aktivität, die er noch an den Tag legen konnte. Nach dem Essen haben sie leider keine Zeit mehr gefunden, sich noch einmal so richtig auszuruhen, bevor sie in die Bar im Erdgeschoss des Hotels gingen. Dort konnten sie die Gutscheine, die sie beim Check-In erhielten, für jeweils ein Freigetränk, einlösen. Außerdem haben sie slowenischen Hip-Hop live hören können. Es wurde später und später und schließlich sind sie, glücklich darüber dass ihr Bett so nah war, selig eingeschlafen.
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