Wir wachten früh im umgebauten Wohnmobil auf und entschieden uns direkt und ohne Frühstück loszufahren, den Berg hinter uns zu bringen um dann oben die sonnige Aussicht zu genießen. Leider erwachten bei Malte und Johannes gleichzeitig starke Halsschmerzen mit auf. Nach einer kleinen Beratung schmiedeten wir einen Plan um den kommenden Berg zu bezwingen. Sollte einer von uns während des Anstiegs schlechte Laune bekommen, müsste er die nächste Runde Erfrischungsgetränke ausgeben. Damit war schlechte Laune quasi von vornherein ausgeschlossen.
Der Berg stellte die bisher steilste und längste Steigung auf unserer Tour dar und so waren wir etwa eine Stunde damit beschäftigt unsere Drahtesel zu quälen. Leon gewann das „Rennen“, dicht gefolgt von Johannes (+10 Min.) und Malte (+20 Min.) – Alles ohne schlechte Laune! Bisher!
Beim Frühstück konnten wir den Blick auf die sawinischen Alpen genießen. Nebenher schrieben wir noch einen Blogeintrag, der sich wieder etwas in die Länge zog. Leon bekam dann doch noch schlechte Laune. Die Ursache war Johannes liebevolle Art, Leons Text zu korrigieren. Johannes ging das ganze dann viel zu langsam und wurde ebenfalls prompt abgestraft. Auch er darf eine Runde ausgeben.
Richtig gute Laune bekamen wir dann bei der nicht enden wollenden Abfahrt. Serpentinen, Schussfahrt, Bergblick und frischer Asphalt. Es passte einfach alles. Nur Leon musste natürlich wieder übertreiben und legte in einer geschotterten Kurve mit eine Stunteinlage hin. Leon fuhr in eine Serpentinenkurve, sah den Schotter zu spät, bremste etwas an, das Gesamtpaket Fahrrad übersteuerte und durch instinktive Hand-Auge-Koordination hielt er einigermaßen die Kurve ohne über den Lenker zu fliegen. Seine Tasche kratze, in Schräglage, den Boden und hängte sich dabei selbst aus. Doch Leon blieb auf dem Fahrrad sitzen und konnte nach Taschenkorrektur weiter fahren.
Im nächsten Ort, Kamnik, kauften wir ein und tranken einen Kaffee mit Toast. Wir recherchierten nach Fahrradläden, Malte braucht ein Tool für die Befestigung des hinteren Ritzels und Johannes ist auf der Suche nach einem Upgrade für seinen Gepäckträger. Leon stellt zudem fest, dass seine Hose verschlissen ist.
Auf dem Weg nach Ljubljana machten wir noch einen Halt am Decathlon. Wir kauften eine Isomatte für Malte, einen Hüttenschlafsack für Leon und overengineered Müsliriegel. Nachdem wir dann in Ljubljana einen Falafeldürüm aßen, hatten wir unsere erste kleine Krise. Wir diskutierten, wo und wie wir übernachten wollten und kamen nicht zur Entscheidung. Erkältungen, verschiedene Bedürfnisse, Möglichkeiten und Budgets sind manchmal schwierig unter einen Hut zu bringen. Am Ende trafen wir aber die Entscheidung gemeinsam ins Hostel zu gehen. Damit mussten wir aber gezwungenermaßen, den 20km entfernten Warmshowers-Host, bei dem wir eigentlich übernachten wollten, schon zum wiederholten Male verprellen.
Johannes schlief direkt ein, Malte und Leon genossen nach einer kurzer Ruhepause noch den kostenlosen Clubeintritt im Keller des Hostels.
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