Im Zuge des Seminars zu ausgewählten Kapiteln der Tragwerksplanung sollte eine Tribüne mit Plätzen für bis zu 400 Personen entworfen werden. Vorgabe des Entwurfs war, dass dieser in Form eines Faltwerks entstehen sollte.
Der Entwurf wurde vollständig parametrisch in Rhino mit Grasshopper erstellt. Hierdurch erhält er die Möglichkeit im Nachhinein durch Anpassen von festgelegten Parametern verändert zu werden. Die Veränderung vom Parameter – der Zuschauerzahl zum Beispiel – verändert die Größe der Tribüne, um die veränderte Anzahl von Zuschauern möglichst effizient auf der Tribüne unterzubringen. Weitere Parameter sind unter anderem der Winkel der gefalteten Flächen zueinander, das Stufenmaß, die Höhe des Dachs, die Dicke der Paneele, der Schraubenabstand, etc.
Nach Abschluss der Formfindung können aus dem generierten Modell grundlegende Pläne zur Weiterentwicklung des Entwurfs extrahiert werden.
Im Zuge des Semesters sind schließlich zwei Entwürfe entstanden.
Der erste Tragwerksentwurf für das Dach der Tribüne basiert auf den Faltungen von Ronald Resch. Seine Faltungen haben die Besonderheit aus einer gefalteten Fläche zweifach gekrümmte Flächen zu erzeugen und unendlich erweiterbar zu sein. Um die Struktur auszusteifen wird jedoch eine Schale benötigt die definierte Punkte der Faltung in exakten Abständen zueinander positioniert. Aufgrund dieser Tatsache handelt es sich bei diesem Tragwerk streng genommen nicht um ein Faltwerk, da es sich nicht um ein zwei-dimensionales Tragwerk, sondern durch seine aussteifende äußere Schale, ein drei-dimensionales Tragwerk darstellt und somit nicht mehr dem Prinzip der Faltung und damit auch nicht der Aufgabenstellung des Semesterentwurfs entspricht
Deswegen kam es zur Ausarbeitung eines zweiten Entwurfs. Hierfür habe ich eine andere Herangehensweise gewählt und mich dabei nicht von bestehenden Faltmustern inspirieren lassen. Aus zunächst chaotischen Faltungen eines Papiers wurde eine Grundform entwickelt die seitlich gestaffelt werden kann. Das Model bot schließlich die Möglichkeit durch das Variieren der Beziehungen der Stäbe (Knicke) zueinander unterschiedliche Faltungen mit ähnlichem Tragprinzip zu erzeugen.
Abschließend die Visualisierungen die in der Ausarbeitung der Variante 1 entstanden sind: